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Die Initiative Siedlung Berne hat sich 2012 gegründet, weil der Vorstand unserer Genossenschaft ein Haus der Siedlung zum Abriss vorgeschlagen hat. Die Begründung damals: die Instandsetzung des Hauses sei unwirtschaftlich. Diese Auffassung teilten und teilen wir nicht.
Wir wohnen in einer Gartenstadtsiedlung, die von 1919 bis 1930 von der Genossenschaft Gartenstadt Hamburg gebaut wurde. Auf einer Fläche von 58 ha befinden sich 540 Wohneinheiten (meist Doppelhäuser) mit dazugehörigen Gärten. Die Siedlung stand seit 1984 unter Milieuschutz und ist seit Mai 2013 zu 94% denkmalgeschützt. Die Wohneinheiten werden nach dem Dach- und Fachprinzip genutzt – das heißt: zur Grundausstattung der Wohneinheiten gehört im Prinzip nur die äußere Hülle. Für den Garten, alle Inneneinbauten (Heizung, elektrische Anlage, Bad, Küche usw.) und deren Instandhaltung ist der Nutzer zuständig. Dafür haben wir, wie in Genossenschaften üblich, eine günstige Nutzungsgebühr, ein lebenslanges Wohnrecht und können unsere Häuser auch schon zu Lebzeiten an unsere Kinder bzw. Enkelkinder weitergeben.
Leider sind 6% unserer Siedlung im Mai 2013 nicht mit dem Ipsa-Lege in den Denkmalschutz übergegangen, sondern durch einen Vertrag zwischen Denkmalamt und dem Vorstand unserer Genossenschaft aus dem Denkmalschutz genommen worden. Wir sehen das als ersten Schritt, um die Siedlung zukünftig ohne Beteiligung oder Mitspracherecht der Bewohner zu verändern.
Die Gartenstadtsiedlung Berne ist schützenswert wegen ihrer historischen und kulturellen Besonderheit. Sie ist erhaltenswert, weil sie ein sogar wirtschaftlich funktionierendes genossenschaftliches Gegenmodell ist zum rein profitorientierten Immobilienmarkt. Deshalb möchten wir, dass die Gartenstadtidee der Gründungsfamilien erhalten bleibt: stadtnahes Wohnen im Grünen, kostengünstig und bezahlbar – möglich durch einen hohen Anteil an Eigenleistungen der Mitglieder. Diese kommen der Gesamtheit der Genossenschaft zu Gute und erfolgen nicht eigennützig. Wir halten das Modell der Berner Siedlung nicht für „unzeitgemäß“, weder in der äußeren Form, noch in der Struktur, sondern für zukunftsweisend. Wir möchten, dass das Gartenstadtensemble auch als Wohn- und Lebensraum für die nachfolgenden Generationen erhalten bleibt.
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