Es fällt uns emotional sehr schwer, die aktuelle Situation zu beschreiben.
Wie in unserer letzten Pressemitteilung berichtet, sind entgegen allen Regelungen des Bundeskleingartengesetzes allen 330 Pächtern in den Kleingartenvereinen Heimat, Barmbeker Schweiz und Ohlsdorf zum 30.11. dieses Jahres gekündigt worden.
Die Pächter im geplanten Dauerkleingartengebiet können bleiben, aber ihre Parzellen werden verkleinert. Die Kleingärtner im Baugebiet der Barmbeker Schweiz können noch ein Jahr länger bleiben. Die Kleingärtner im Baugebiet des Vereins Heimat müssen jedoch bis zum 30.11. ihre Lauben „besenrein“ geräumt haben. Es ist insbesondere für Ältere und gesundheitlich Beeinträchtigte nicht möglich, innerhalb dieser kurzen Frist ihre Pflanzen zu retten. Hier wird
Menschen in unserem Land Gewalt angetan.
Es ist zu erwarten, dass ab 1.12. die Lauben durch Herausreißen von Fenstern und Türen unbewohnbar gemacht werden, vielleicht wird auch das ganze Gelände eingezäunt. Ein Steinhaus ist schon abgerissen worden. Ab dem 1.12. ist damit zu rechnen, dass bis auf einzelne Großbäume alle Bäume gefällt werden. Die erste Baumaßnahme wird die Herrichtung der Verkehrswege im geplanten Baugebiet sein.
Besonders stört uns auch die unnötige Räumung einzelner Parzellen. Pikanterweise soll ja laut gültigem Bebbauungsplan das Flüchtlings- und Obdachlosendorf Dakarweg abgerissen werden. Eden für Jeden hatte sich generell gegen den Abriss ausgesprochen. Aus unserer Sicht ist dies aber auch vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation in der nächsten Zeit nicht zu erwarten. Dennoch mussten die Parzellen, die dem dort geplanten Gebäude zum Opfer fallen würden, bereits jetzt geräumt werden. Vermutlich werden auch dort die Lauben zerstört, obwohl die Parzellen noch jahrelang leerstehen werden. Auch die Parzellen an der Bahn, die unsinnigerweise einer Mini-Naturschutz-Ausgleichsfläche zum Opfer fallen sollen, könnten noch ein Gartenjahr bleiben. Dürfen sie aber nicht.
Den Landesbund der Gartenfreunde LGH interessiert diese unnötige Räumung einzelner Parzellen nicht.
Wir von Eden für Jeden hatten bei den Kleingarten-Vorständen eine Kurzzeitverpachtung von Gärten angeregt, die verlassen sind, aber noch für mindestens ein Jahr bestehen bleiben (z. B. im Baugebiet Barmbeker Schweiz). Eine Mitteilung an unsere Unterstützer zeigte eine sehr große Resonanz für diesen Vorschlag. Jedoch: die Vorstände wollen nicht. Es macht ihnen zuviel Arbeit.
Nicht zuletzt würden wir gerne noch etwas für die Tiere im Baugebiet tun. Das Gutachten zur Fauna im Bebauungsplan fordert verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Tiere. Wir werden die Umsetzung dieser Maßnahmen einfordern.