Pressemitteilung der Volksinitiative
„Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!“
Wir geben bekannt, dass wir die erste Stufe auf dem Weg zum Volksentscheid erreicht haben und (deutlich mehr als) die erforderlichen 10.000 Unterschriften am 20. Dezember 2021 um 16:00 Uhr im Rathaus abgeben werden. Aufgrund der großen Unterstützung der Hamburger Bevölkerung, übergreifend in allen sozialen und regionalen Bereichen, konnten wir dieses erste Ziel weitaus schneller erreichen, als aufgrund der gesetzlichen Fristen notwendig gewesen wäre.
Wir danken allen Menschen in Hamburg, die unsere so wichtige Initiative mit ihren Unterschriften, als Unterschriften Sammelnde, Betreibende einer Sammelstelle oder sogar als Spendende oder in anderer Weise unterstützt haben. Wir sehen mit Interesse der Reaktion des Hamburger Senats entgegen und sind selbstverständlich gesprächsbereit.
Bitte behalten Sie unser Anliegen im Blick und in Ihrem Gedächtnis, denn falls der Hamburger Senat unseren Anliegen nicht so weit zustimmt, dass wir unsere Ziele als erreicht ansehen, geht es im Herbst 2022 in die „zweite Runde“, in der wir noch einmal auf allen genannten Ebenen in noch größerem Maße die Unterstützung der Hamburger Bevölkerung benötigen!
Gleichzeitig bitten wir in der Hamburger Medienlandschaft – und natürlich auch in der bundesweiten und internationalen – um Aufmerksamkeit und wohlwollende tagesaktuelle Begleitung. Es geht uns NICHT darum, uns „kleinkariert“ Pfründe zu sichern, es geht uns NICHT darum, Wohnungsbau zu verhindern: Wir stellen uns gegen eine verantwortungslose aus der Zeit gefallene Politik von Hamburger Senat und Verwaltung, die im Begriff sind,
Unwiderbringliches und jahrzehntelang Gewachsenes leichtfertig zu zerstören, ohne von uns aufgezeigte Alternativen, bereits versiegelte Flächen für Wohnungsbau zu nutzen, geprüft und in Angriff genommen zu haben, und in diesem Zusammenhang alle Aspekte des Klimaschutz‘ konsequent ignorieren. Helft uns, Hamburgs Grün zu erhalten und dort das Grau(en) zu verhindern!
Günther Bassel
Pressemitteilung: Hamburger Klimaschutzplan sehr lückenhaft
Deutliche Kritik am Hamburger Klimaschutzplan übt die Notgemeinschaft der Flughafenanlieger Hamburg. „Ausgerechnet beim Hamburger Klimaschädling Nummer 1, dem Luftverkehr, fehlen jegliche wirkungsvolle Maßnahmen“, so Gebhard Kraft, 1. Vorsitzender der Notgemeinschaft der Flughafenanlieger Hamburg e.V..
Der Flugverkehr von und nach Hamburg produziere aktuell volkswirtschaftliche Klimaschäden von rund 640 Mio Euro pro Jahr durch insgesamt rund 4 Mio Tonnen CO2-Äquivalente, wobei je die Hälfte dem Flughafen Hamburg und den anderen Start- und Zielflughäfen zuzurechnen sei.
Um den deutschlandweit beschlossenen Klimazielen für 2020 zu entsprechen, müsse der Flugverkehr in Fuhlsbüttel gegenüber dem Basisjahr halbiert werden. Für das Zieljahr 2030 müsse der Flugverkehr dann noch weiter reduziert werden.
Kraft weist darauf hin, dass der vom Senat als einzige zielführende Maßnahme genannte Ersatz von Kerosin durch synthetische Kraftstoffe den Luftverkehr keineswegs klimaneutral mache. Kraft: “Düsentriebwerke erzeugen aufgrund der hohen Flughöhe mehr als 4 mal so viel Klimaschaden wie Autos. Zieht man die Effekte des synthetischen Kraftstoffs ab, bleiben immer noch 75% des Klimaschadens unkompensiert übrig.“
Die Notgemeinschaft fordert den Senat auf, neue Flugverbindungen nur noch zuzulassen, wenn sie entweder mit modernen, emissionsfreien Luftfahrzeugen durchgeführt werden oder zumindest von den Betreibern voll kompensiert werden. Für bestehende, unkompensierte Flugverbindungen soll der Senat eine Vollkompensierung durch die Landegebühren ab 2020 verpflichtend machen. Zudem ermögliche der Beschluss des Europäischen Parlaments zum Klimanotstand, bereits mit den geltenden gesetzlichen Regelungen Flugzeuge, die nicht dem Standard des A320 neo entsprechen, vom Verkehr von und nach Hamburg auszuschließen.
Pressemitteilung von BIG Fluglärm vom 21.11.2019:
Mit einer spektakulären Aktion hat Robin Wood heute im Terminal 1 des Hamburger Flughafens gegen den Ausbau des Flughafens protestiert. In fast zehn Meter Höhe spannten die Aktivisten ein riesiges Banner mit der Aufschrift „Flughafen wächst – Klima stirbt -Ausbau stoppen!“.
Die Bürgerinitiativen, Vereine und Verbände für Lärm-, Klima und Umweltschutz im Luftverkehr in Hamburg und Schleswig-Holstein begrüßen diese Aktion und erklären sich uneingeschränkt solidarisch mit den Zielen von Robin Wood.
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Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat sich im Jahr 2015 vorgenommen, Handlungsempfehlungen und Leitlinien für echte Bürgerbeteiligung zu entwickeln. Dieser Entwicklung wurde aber nun von Bezirksverwaltung und -Politik eine Absage erteilt.
Das Nordnetz Hamburg kritisiert die Beendigung des Entwicklungsprozesses und begrüßt den damaligen einstimmigen Beschluss, aus Initiative der Piraten hervorgegangen, um angemessene Partizipationsmöglichkeiten, Demokratie und Transparenz im Bezirk zu verankern. Wichtig ist dabei eine Beteiligung, die den Namen auch verdient.
Der Hamburger Landschafts- und Klimaschutzverband (HLKV) e. V. beispielsweise warnt in seiner Presseerklärung vom 04.05.2017 davor einen Volksentscheid zum Grünflächenverbrauch bis ins Jahr 2020 zu verschieben.
Denn: Im Jahr 2020 dürften nach Schätzung des Nordnetzes kaum noch Grünflächen vorhanden sein. Die Sünden der fehlenden Bürgerbeteiligung im Zusammenhang mit Grünflächenfraß sind derzeit auch an den Beispielen „Pergolenviertel“ und Freibad Ohlsdorf sichtbar:
- Bürgerbegehren und -entscheide werden als verbindliche Umsetzung des Bürgerwillens ignoriert.
- Auf Bezirksebene durchzuführende Bebauungsplanverfahren werden vom Senat „evoziert“ oder der Bezirk wird durch Senatsanweisungen zur Umsetzung der Senatswünsche verpflichtet und somit die Zuständigkeiten der Bezirksverwaltung und der Bezirksversammlung außer Kraft gesetzt.
- Flächen- und Nutzungskonflikte werden konsequent investorenfreundlich und entgegen der Interessen der vor Ort lebenden Menschen ausgelegt.
- Es werden fast nie Natur-, Landschafts-, Umwelt-, Klima- oder Artenschutzinteressen beachtet oder nur mit massivem Einsatz von Wissenschaftlern und Privatpersonen, die in den jeweiligen Initiativen tätig sind, überhaupt als Zielkonflikte wahrgenommen – ohne dass jedoch wirksame Abhilfe geschaffen wird.
Kritisch betrachtet werden muss auch die Grünflächen verbrauchende Planung im Norden Hamburgs, wie beispielsweise in den Walddörfern. Flüchtlingsunterbringung ist auch ohne Grünflächenfraß realisierbar!
Die Hummelsbüttler Feldmark ist eine von sieben Kaltluftachsen in Hamburg, die unwiederbringlich zerstört werden soll. Eine Aufheizung der Luft um 2 bis 3°C wäre auch aus gesundheitlicher Sicht kritisch. Der bestehende Bebauungsplan soll auf Drängen eines Privatinvestors massiv mit bis zu 120 Wohnungen nachverdichtet werden. Die Lebensqualität der Bewohner wird durch Bebauung auf engstem Raum massiv beeinträchtigt.
Dem Nordnetz kommen erhebliche Zweifel, dass Art und Umfang der „Gestaltungsspielräume“ – wie vom Bezirksamt Hamburg-Nord im Fazit zur Entwicklung von Beteiligungsleitlinien bezeichnet – immer zugunsten der im Bezirk lebenden Menschen genutzt werden.
Dem Nordnetz Hamburg ist es wichtig, dass alle Menschen sofort nach Identifizierung einer bebaubaren Fläche oder der Feststellung von Handlungsbedarfen in der Infrastruktur – also deutlich vor Aufstellung der Bebauungsplänen oder Konkretisierung der Verkehrsplanung – rechtzeitig und umfassend beteiligt werden. Wir fordern zur Verwirklichung dieses Anspruchs eine öffentlich einsehbare ständig aktualisierte Vorhabenliste sämtlicher Bauvorhaben – als Grundlage für Meinungsbildungsprozesse unter Einbindung aller Menschen im Bezirk.
Angesichts der Initiativen zur weltweiten Vorbereitung auf den G20-Gipfel steht es Hamburg gut zu Gesicht, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen. Es genügt nicht publikumswirksam Forderungen aufzustellen oder der global vernetzten Welt gute Ratschläge zu erteilen, wenn nicht auch sofort vor Ort in Hamburg-Nord gehandelt wird.
Pressemitteilung der Bürgerinitiative Dieselstraßenland vom 30.03.2016
Aktuelle Pressemitteilung der Hamburger „Grünen“ muss ein vorgezogener Aprilscherz sein
Hamburg / Bezirk Hamburg-Nord – In einer aktuellen Pressemeldung („Baumschutz hat in dieser Wahlperiode Priorität“, 29.03.16) wird die „umweltpolitische Sprecherin“ der Partei, Ursula Sparr, zitiert. Sie fordert den Erhalt von Bäumen, zählt deren heilsame Wirkungen für Atemluft und Stadtklima auf und schwingt sich und ihre Partei zu Fürsprecherinnen von Hamburgs altem Baumbestand auf. Wer in Hamburg umweltpolitisch auch nur halbwegs auf dem Laufenden ist, muss dies für einen verfrühten (und reichlich schlechten) Aprilscherz halten.
So zeichnet nicht zuletzt die Fraktion der „Grünen“ im Bezirk Nord, wo sich auch Frau Sparr bis zuletzt betätigt hat, für die größten Massenfällungen von Bäumen seit dem Zweiten Weltkrieg verantwortlich. Allein in 2016 haben die Bezirksgrünen in Nord der Abholzung von weit mehr als 4000 (viertausend) Bäumen zugestimmt. In der gesamten „Fällsaison“ 2015/2016 dürften es über 6000 gewesen sein. Weiterlesen
Verzicht auf Barrierefreiheit zugunsten autobahnähnlicher Schneise – Abholzung an der Langenhorner Chaussee beginnt
(Eine Pressemitteilung der Initiative Stockflethweg)
SPD und Grüne lassen jetzt Straßenbäume entlang der Langenhorner Chaussee zugunsten einer überdimensionierten fünfspurigen Autoschneise roden. Notwendig sei dies für die Verkehrsspitze der Pendler aus Schleswig-Holstein und für die Besucher des Audi Terminals / der Wichert Welt (gemäß Prognosen für den nicht rechtskräftigen Bebauungsplan Langenhorn 68). Auf der Strecke bleiben behindertengerechte Fußwege vor den Geschäften, alte ortsprägende Straßenbäume und die Luftqualität für Hamburger Steuerzahler vor Ort.
Der Verkehr an der Langenhorner Chaussee hält sich nicht an die Prognosen (siehe aktuelles Video auf www.unser-ochsenzoll.de)
Die Neubauvorhaben (Auto Wichert usw.) sind zu 70 % realisiert. Trotzdem stagniert das Verkehrsaufkommen. Im Unterschied zur zweispurigen Alsterkrugchaussee gilt für die Langenhorner Chaussee am Ochsenzoll: Staus finden trotz Zweispurigkeit durch eine Baustelle auch in den Spitzenstunden nicht statt.
Entgegen vollmundiger öffentlicher Versprechungen treiben die Bezirksabgeordneten von SPD und Grünen die Planungen für den fünfspurigen Ausbau der Langenhorner Chaussee voran, obwohl sie mit dem übernommenen Bürgerbegehren ein alternatives Verkehrskonzept und den Erhalt aller Straßenbäume zwischen Bahnhof Ochsenzoll und Landesgrenze fordern müssten.
Die Verhandlungen der Initiative Stockflethweg zur Umsetzung des übernommenen Bürgerbegehrens haben sich als nutzlos erwiesen, da die Entscheider in der Verkehrsbehörde nicht kompromissbereit sind und die Regierungsfraktionen in der Bürgerschaft (SPD, Grüne) sich für nicht ortskundig und / oder nicht zuständig erklären.
Alternativvorschläge wurden von der Behörde nicht entwickelt. Die Idee der Initiative eines dreispurigen Ausbaus im Knotenbereich wurde wegen angeblich zu hoher aktueller und prognostizierter Verkehrsstärke als nicht machbar abgelehnt. Die Realität sieht deutlich anders aus.
Sabine Lüthje: „Die Politik hat uns eine Aufwertung des Quartiers versprochen, aber statt einer Einkaufsmeile bekommen wir eine Durchfahrtsschneise: Extrem schmale Fußwege, 22 alte Bäume weniger und verpestete Luft.“
Joachim Lau: „Die Realität widerspricht der Planung, aber keiner ist zuständig. Das kennt man in Hamburg. Die Verkehrsbehörde macht was sie will, Rot-Grün schaut ‚interessiert‘ zu.“
Karen Wilbrandt: „Überall in der Stadt werden Autospuren eingespart. Nur am Ochsenzoll werden breite Fußwege für zusätzliche Autospuren zerstört, obwohl hier viele Senioren und Menschen mit Behinderung wohnen. Die geplanten Fußwege sind nicht normgerecht (PLAST 10).“
Die nächsten Bäume, darunter der Baum des Jahres 2016, sollen am kommenden Freitag, 26.02.2016 gefällt werden.
Verhältnis von Lärmkontingent und Flugbewegungen wird ignoriert. – Pressemitteilung der BIG Fluglärm Hamburg
Betrachtet man den Zusammenhang zwischen Fluglärm und Passagierzahlen, müsste die Lärmfläche pro Passagier immer kleiner werden, je höher das Passagieraufkommen ist. Dieser Bezug macht jedoch keinen Sinn, da nicht die Passagiere den gerade von ihrem Flugzeug verursachten Lärm abbekommen, sondern die in Flughafennähe und Flugschneisen lebenden Menschen. Zudem erzeugen nicht die Passagiere den Fluglärm sondern die jeweiligen Flugzeuge. Wenn man also eine Beziehung zwischen Fluglärm und den verlärmten Flächen herstellen will und dabei bedenkt, dass der Versuch, die Fluglärmproblematik wie im so genannten Lärmkontingent über Flächenangaben zu erfassen, prinzipiell physikalisch unzulänglich ist, macht es am ehesten noch Sinn, die berechneten Lärmflächen auf die Flugbewegungen zu beziehen.
Diesen Bezug hat BIG Fluglärm nun aufgrund der offiziellen Zahlen des Flughafens Hamburg berechnet. Margarete Hartl-Sorkin, 1. Vorsitzende der BIG-Fluglärm:
„Das Ergebnis widerspricht Aussagen des Flughafens, dass die Flugzeuge leiser geworden seien. Vielmehr wird so deutlich, was viele Fluglärm betroffene Menschen zwangsweise hören müssen und weswegen sie sich zunehmend beschweren, nämlich: Die Flugzeuge wurden seit 2004 lauter und lauter: Pro Flugbewegung erhöhte sich die Fluglärm belastete Fläche von 78 auf 88 Quadratmeter, also um mehr als 12 %!
Die Beschwerden der Menschen sind berechtigt. Ein stadtverträglicher Flughafen sieht anders aus. Die Stadt muss hier endlich effizient steuernd eingreifen – in Richtung Fluglärmreduzierung!“
BIG Fluglärm-Hamburg e.V. Dachverband der Bürgerinitiativen gegen Fluglärm e.V.
Im folgenden zwei Pressemitteilungen und ein Aufruf der Bürgerinitiativen „Dieselstrassenland“ sowie „Eden für Jeden“.
PM Dieselstrassenland
Am Mittwoch, 3.2. soll die Abholzung hunderter Bäume im so genannten „Pergolenviertel“ stattfinden. Wahrscheinlich werden ab 13 Uhr auch Presse und Fernsehen vor Ort sein und die Geschehnisse dokumentieren. Das Gelände befindet sich an der ehemaligen Einfahrt zum Gartenbauverein „Heimat“ an der Hebebrandstraße, in unmittelbarer Nähe der S-Bahn-Haltestelle Rübenkamp.
Die 330 Gärten der Vereine „Heimat“ und „Barmbeker Schweiz“ waren im vergangenen Jahr kurzfristig gekündigt worden, was zu harscher Kritik am Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg (LGH) geführt hatte, der den Weg für diese außerordentliche Eil-Kündigung freigemacht hatte. Zuvor war ein eigentlich erfolgreiches Bürgerbegehren mit über 10 000 Unterschriften, die sich für den Erhalt der Naturflächen ausgesprochen hatten, vom Hamburger Oberverwaltungsgericht gekippt worden.
Mehrere Initiativen machen seit Jahren auf einen fortschreitenden Grünflächenfraß in der Hansestadt, insbesondere im Bezirk Nord, aufmerksam. Nur einen Steinwurf vom Fällgebiet entfernt befindet sich beispielsweise das „Gleisdreieck“, wo nach dem Willen des Bezirks Nord für die Errichtung eines Busbetriebshofes ebenfalls im Februar und März dieses Jahres sage und schreibe weitere 2800 Bäume gefällt werden sollen. Erst am Montag hatte es im Bezirksamt eine Anhörung dazu gegeben, bei der deutlich wurde, dass die Planungen dazu noch etliche Ungereimtheiten aufweisen.
Sowohl die Gärten als auch der Wald im Gleisdreieck haben wichtige ökologische, stadtklimatische und luftreinigende Wirkungen. Beide Gebiete verbinden bisher als grüne Achse den Ohlsdorfer Friedhof mit dem Stadtpark. Klimaexperten und Umweltschützer haben sich immer wieder vehement gegen die geplanten Abholzungen ausgesprochen, die nun offenbar im Eiltempo durchgeführt werden sollen. Insgesamt sind im Bezirk Nord sogar etwa 6000 Bäume akut von der Abholzung bedroht.
PM Eden für Jeden
Liebe Gartenfreundinnen, Liebe Gartenfreunde
Liebe Unterstützerinnen, Liebe Unterstützer,
die Arbeiten an der Vernichtung der Kleingartenflächen des GBV „Heimat“ im sog. „Pergolenviertel“ haben begonnen. Das bedeutet die Vernichtung von Lebensraum für viele anerkannt schutzbedüftige Tiere, wie mehrere Fledermausarten, über 40 verschiedene Vogelarten, Igel und auch für das regionale Klima wichtigen Baum- und Strauchbestand.
Das ZDF wird dieses traurige Ereignis dokumentieren. Morgen, am 03. Februar 2016, ab 10:00 wird das ZDF-Team vor Ort sein.
Um 13:00 Uhr treffen wir uns um unserer Meinung Ausdruck zu verleihen, dass die Vernichtung von naturnahen Kleingärten keine „Bereinigung von überflüssigem Grünzeug“ ist.
Treffpunkt ist der Parkplatz des GBV „Heimat“ an der Hebebrandtstraße. Mit Bus und S-Bahn erreichbar bis S-Bahn-Station „Rübenkamp“ und wenige Schritte in Richtung City Nord.
Bitte unterstützt uns durch zahlreiches Erscheinen.
Mit gartenfreundlichen Grüßen,
die AG Eden-für-Jeden
www.eden-fuer-jeden.de
Die 330 Kleingärtner der beiden Kleingartenvereine „Heimat“ und „Barmbeker Schweiz“, die zum größten Teil der Bebauung für das sogenannte „Pergolenviertel“ zum Opfer fallen sollen, sind empört. In einem Schreiben eines Vereinsvorsitzenden ist ihnen eine Kündigung ihrer Kleingärten bereits zum 30. November 2015, also noch in diesem Jahr, angekündigt worden.
Dabei sah es im Frühjahr 2015 noch ganz anders aus. Im Rechtsstreit um die Zulässigkeit ihres Bürgerbegehrens mit über 10.000 gesammelten Unterschriften war die Initiative „Eden für Jeden“ im März 2015 zwar schließlich unterlegen. Aber trotz des noch offenen Rechtsstreits hatte die Bezirksversammlung Nord vorher mehrfach versucht, Fakten zu schaffen und den Bebauungsplan für das Pergolenviertel zu beschließen. Dies wurde ihr jeweils im Rahmen von Einstweiligen Anordnungen vom Verwaltungsgericht und vom Oberverwaltungsgericht untersagt.
Dadurch war für die Stadt der Termin für die reguläre Kündigung der Kleingärten, also spätestens zum dritten Werktag im Februar zum 30. November eines Jahres, verpasst worden. Es sah ganz so aus, als wenn jetzt erst zum 30.11.2016 gekündigt werden könnte.
Pikant: In der Bürgerschaftsdrucksache 21/1266 vom 11.08.2015, die sich ehr langweilig mit der Entwicklung von Kennzahlenwerten zum Haushaltsplan 2015/2016 befasst, findet sich auf Seite 4 der Satz:
„Es wurde bislang davon ausgegangen, dass die Kündigung von 330 Kleingartenparzellen für das Wohnungsbauvorhaben „Pergolenviertel“ nicht mehr rechtssicher erfolgen kann. Mit dem Landesbund der Gartenfreunde konnte jedoch vereinbart werden, dass eine Kündigung in 2015 noch akzeptiert wird. Der geplante Kennzahlenwert wird daher voraussichtlich nun doch eingehalten.“
Die Initiative „Eden für Jeden“ kommentiert: „Selbst die Stadt hatte also Zweifel an der Rechtmäßigkeit vorzeitiger Kündigungen, und erst der Landesbund der Gartenfreunde ermöglicht vorzeitige Kündigungen anstatt wirksam die Interessen der Kleingartenpächter zu vertreten. Da scheint in Hamburg doch der Bock zum obersten Kleingärtner gemacht worden zu sein. Hier werden Schutzvorschriften des Bundeskleingartengesetzes missachtet. Wir werden juristische Mittel prüfen.“
Besonders trifft es die Kleingärtner, dass der Bezirk Nord sein Versprechen gebrochen hat, die 60 geplanten Ersatzparzellen im Anzuchtgarten des Stadtparks so rechtzeitig fertig zu stellen, dass umzugswillige Kleingärtner die Möglichkeit haben, mit ihren Pflanzen umzuziehen. Die Herrichtung wird immer wieder verschoben.
Unklar ist auch, was aus den Parzellen wird, die in den im Bebauungsplan Pergolenviertel geplanten sechs Hektar Dauerkleingärten liegen. Den Ankündigungen, dass diese Parzellen, wenn auch verkleinert, erhalten bleiben sollen, steht entgegen, dass auch den Pächtern dieser Parzellen zum 30.11.2015 gekündigt werden soll.
Pressemeldung der Initiativen „Eden für Jeden“ und „Dieselstraßenland“ vom 24.07.15.
Bauboom und Grünflächenfraß – Initiativen in Hamburg-Nord warnen gemeinsam vor Aufheizung und merklicher Verschlechterung des Stadtklimas.
Der Klimawandel ist in aller Munde, doch was hat der Bauboom in Hamburg damit zu tun? Vielleicht viel mehr als man denkt, denn für den Wohnungsneubau wird vor allem eines benötigt: freie Flächen. Die gibt es in Hamburg kaum noch. In dicht bebauten Regionen wie der Hansestadt greifen die Planer daher allzu oft auf bislang noch unbebaute Grünflächen zurück. Doch welche Folgen hat das?
Bebauungspläne beanspruchen Grünflächen
Die Vielzahl von Bebauungsplänen hat dazu geführt, dass in den letzten Jahren immer mehr dieser naturnahen Flächen aus dem Stadtbild verschwunden sind. Während sich viele Bürger darüber freuen, dass neue Wohnungen entstehen, drängt sich vielen bei genauerem Hinsehen doch die Frage auf, ob dies stets mit dem rechten Augenmaß geschieht und ob die unwiederbringliche Überbauung von städtischem Grün nicht auch ihren Preis hat.
Dass Naturflächen in der Stadt nicht nur Erholungswert haben und schön anzusehen sind, sondern darüber hinaus vor allem klimatisch einen sehr konkreten Nutzen haben, darauf weisen nun die Bürgerinitiativen „Eden für Jeden“ und „Dieselstraßenland“ hin. In ihnen haben sich Barmbeker Anwohner und Kleingärtner der Kleingartenvereine „Barmbeker Schweiz“, „Heimat“ und „Am Grenzbach“ zusammengeschlossen, um vor den Folgen des Verlusts innerstädtischer Grünflächen zu warnen.
Klimaforscher: Grünflächen schützen Stadt vor Überhitzung
Der fortschreitende Wegfall von klimatisch wirksamen Naturflächen macht sich vor allem in dicht besiedelten Stadtteilen bemerkbar, die sich an warmen Sommertagen unangenehm aufheizen können. Und das hat bedenkliche Folgen: „Mehr Hitzetote durch Klimawandel“ berichtete jüngst das Hamburger Abendblatt (16.07.2015). Einer aktuellen Studie von Umweltbundesamt und Deutschem Wetterdienst zufolge würden immer stärkere Hitzewellen zukünftig zu einer Vervielfachung der Todesfälle vor allem von älteren Menschen und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. In dicht bebauten Gebieten der Großstädte ist mit noch deutlicheren Anstiegen zu rechnen, da sich dort so genannte „Hitzeinseln“ bilden. Je mehr Grünflächen einer Bebauung zum Opfer fallen, desto ausgeprägter ist dieser Effekt.
Der Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl war am 29. Juni auf Einladung der Initiative „Naturnahe Stadt“ mit einem Vortrag zu Gast im Winterhuder Goldbekhaus. Sein Fazit zur Bedeutung von Naturflächen für das Stadtklima: „Jeder Hektar Grün dämpft die Überhitzung der Stadt.“ Was eine stadtklimatisch sinnvolle Bebauung angehe, könne die Hansestadt viel von der Stadt Wien lernen, wo man diese Problematik sehr ernstgenommen habe, so Graßl.
„Eden für Jeden“: Naturflächen sind mehr als nur Baulücken
Im Zuge der regen Bautätigkeit in der Hansestadt sollen derzeit allein in Barmbek Nord knapp 400 Kleingärten auf einer Fläche von etwa 40 Hektar dem Wohnungsbau weichen. Uwe Puttfarcken, der sich bei „Eden für Jeden“ engagiert: „Durch die geplante Bebauung wird unter anderem ein mehrere hundert Meter langer Bebauungsriegel entstehen, der Barmbek Nord von der Frisch- und Kaltluftzufuhr vom Stadtpark her abschirmen wird. Für das dicht besiedelte Barmbek-Nord ist das keine schöne Entwicklung.“
„Grünflächen sind nicht einfach nur Baulücken, sondern sie haben für die Stadt eine wichtige Funktion. Sie sind Biotope, Erholungsbereiche und insbesondere auch ein einfacher und äußerst effektiver Beitrag zum Klimaschutz“, betont der promovierte Naturwissenschaftler. Die Initiative befürchtet infolge der Baumaßnahmen eine noch nicht dagewesene Aufheizung des Stadtteils. „Der Wegfall der Gärten betrifft nicht nur die Kleingärtner, sondern die gesamte Umgebung“, so Puttfarcken.
Smog und Belastungen der Atemluft
Benny Wolf Rimmler von der Initiative Dieselstraßenland beurteilt die Lage ähnlich. Er hebt mit der zum Teil stark mit Feinstaub und Stickstoffdioxid belasteten Hamburger Atemluft noch einen weiteren Aspekt hervor: „Wenn im Zuge des Bebauungsplans die Gärten zwischen Steilshooper Straße und Dieselstraße verschwinden, dann wird sich das erheblich auf die Qualität der Atemluft im gesamten Quartier auswirken. Die Anwohner benötigen diesen biologischen Luftfilter und können auf keinen Fall darauf verzichten.“
Einen Steinwurf von den Gartenflächen, die für den Bebauungsplan „Barmbek-Nord 11“ vorgesehen sind, befindet sich die Luftmessstation Habichtstraße. „Keine andere Station in Hamburg verzeichnet so hohe Feinstaubwerte wie die Messstation Habichtstraße“, stellt Rimmler fest. „Durch die Einebnung der Grünflächen würde die Filterfunktion der derzeitig vorhandenen Grünflächen wegfallen. Die bis zu sechsstöckige Bebauung würde den Luftaustausch noch zusätzlich behindern – und das gerade hier, wo so viele Menschen wohnen“, sagt der Lehrer besorgt und zeigt auf den Schulhof der Schule Tieloh, der direkt am Ring 2 in Sichtweite der Rekord-Messstation liegt.
Kostenlose Führungen: Noch einmal die Natur erleben, bevor die Bagger kommen
Sowohl für das Quartier am Hebebrand, als auch für die Wohnbebauung zwischen Dieselstraße und Steilshooper Straße laufen bereits die Ausschreibungen für die Baugrundstücke. Ab 2017 sollen die dortigen Gärten nach dem Willen des Bezirks Nord planiert und überbaut werden. Noch ist das letzte Wort allerdings nicht gesprochen. Anwohner und Kleingärtner setzen sich dafür ein, dass so viel Grün wie möglich erhalten wird.
Wer die 300 Gärten zwischen Hebebrand und Alte Wöhr noch einmal in Gänze erleben möchte, hat dazu jetzt die Möglichkeit: Am Sonntag, 2. August 2015 um 15 Uhr bietet die Initiative „Eden für Jeden“ für alle Interessierten einen etwa eineinhalbstündigen geführten Spaziergang durch die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt der Gartenanlagen an. Der Treffpunkt ist an der Ecke Saarlandstieg / Alte Wöhr, nahe des S-Bahnhofs „Alte Wöhr“. Die Teilname ist kostenlos.
Die Initiative „Dieselstraßenland“ weist ebenfalls auf einen Termin hin: Am Sonntag, 23. August 2015 von 15-17 Uhr öffnen Gartenfreunde des Kleingartenvereins „Am Grenzbach“ ihre Parzellen für interessierte Besucher und Naturfreunde. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee können Besucher sich über Fauna und Flora informieren oder sich einfach an der Natur erfreuen. Von der U-Bahn-Station Habichtstraße sind die Gärten am Schlicksweg, Ivensweg und der Dieselstraße innerhalb weniger Minuten zu erreichen. Wer mit dem Bus 277 kommt, steigt an den Haltestellen „Herbstsweg“ oder „Langenfort“ aus. Der Tag der offenen Gärten ist ebenfalls kostenlos.
Kontakt:
Initiative „Eden für Jeden“, www.eden-fuer-jeden.de
Dr. Uwe Puttfarcken, Dreistücken 2, 22297 Hamburg, info@eden-fuer-jeden.de
Initiative „Dieselstraßenland“, www.dieselstrassenland.de
Benny Wolf Rimmler, Pfauenweg 45, 22305 Hamburg, dieselstrassenland@gmx.de